Aktivitäten der Mitglieder und Beobachter des DNTDs

Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU Fraktion

Berlin ,  7.September 2023 – In einem offenen Brief reagiert der Vorstand des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten e.V. (DNTDs) auf die bisherigen Initiativen der Bundesregierung, vernachlässigte Tropenkrankheiten zu bekämpfen und nimmt  die  Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU- Bundestagsfraktion Drucksache 20/7155, Juni 2023 noch einmal auf. Dieser Brief richtet sich an den Bundeskanzler, Mitglieder des Deutschen Bundestages, die Bundesaußenministerin, den Bundesminister für Gesundheit, die Bundesministerin für Bildung und Forschung und die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Mitglieder des Netzwerkes fordern mit fünf Empfehlungen auf in aktuellen Debatten und Beschlüssen zu Globaler Gesundheit – Pandemieprävention – Klimaveränderungen – feministische Außen- und Entwicklungspolitik stärker und konkreter auf armutsassoziierte vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) zu fokussieren.  

+++ Global NTD Programme Partners’ Meeting. Stronger Together, Towards 2030

Genf/Berlin, 14. Juni 2023. Nur drei Monate nach seiner Ernennung lud Dr. Ibrahima Socé Fall Vertreterinnen und Vertreter der weltweiten NTD-Gemeinschaft, von Ländern und Gebern, Durchführungs- und technischen Partnern, von der Wissenschaft, Patientenverbänden und allen anderen an der Bekämpfung von NTDs beteiligten Stellen und Institutionen zum Hauptsitz der WHO ein. Im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz (12.-13.6.2023) stand die Diskussion um das weitere Vorgehen im Kampf gegen NTDs auf Grundlage der WHO-NTD Roadmap 2030. Sein Fazit: Zukünftig muss die WHO-Roadmap einigen neuen Herausforderungen angepasst werden, von der Erfassung des Zugangs zu NTD-Behandlungen zur Bestimmung der Wirkung; von der vertikalen Steuerung der Programme zu horizontaler Umsetzung und schließlich muss die partnergesteuerte Programmplanung immer mehr in die Umsetzung durch die nationalen Regierungen erfolgen. Auch das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten nahm an der Veranstaltung teil und konnte sich zu zukünftigen Trends austauschen.

Vorstellung der Studie: „Vektorassoziierte Infektionskrankheiten im Klimawandel Möglichkeiten und Grenzen von Modellierungsansätzen zur Risikobewertung “

Berlin, 10.05.2023 Von Insekten übertragene Tropenkrankheiten können selbst bei moderaten Temperaturanstiegen durch den Klimawandel für Menschen in Deutschland und Europa künftig zu einem Risiko werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Forschungsgruppe Medizinische Biodiversität und Parasitologie von der Goethe-Universität/ Frankfurt am Main, die vom Deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten in Auftrag gegeben wurde. Prof. Dr. Sven Klimpel und Dr. Sarah Cunze stellten ihre Modellierungen bei einem Parlamentarischen Abend vor. Nach einer Begrüßung von Prof. Dr. Achim Hörauf, Sprecher des DNTDs, Direktor des Instituts für Med. Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn eröffnete Dr. Georg Kippels MdB und Sprecher des Parlamentarischen Beirates des DNTDs die Veranstaltung indem er betonte, dass nun die NTDs vom Parlamentarischen Beirat fast 10 Jahre begleitet werden und erwähnte in diesem Kontext vor allem die Erklärungen der G7 Staaten zu NTDs. In der folgenden Diskussion wies Prof. Dr. Jonas Chanasit, Arbeitsgruppenleiter Arbovirologie und Entomologie, Bernhard-Nocht-Institut Hamburg, daraufhin, wie wichtig es zukünftig ist, in europäischen Netzwerken zusammenzuarbeiten und gut zu kommunizieren mit einer guten Qualität von Daten und damit auf Prävention zu setzen. Empfohlen wird von den Forscherinnen und Forschern zukünftig ein Monitoring, das Vektorvorkommen, Prävalenz der Krankheitserreger, Auftreten humaner und veterinärer Krankheitsfälle einschließt und nach europaweit standardisierten Methoden durchgeführt wird. Angestrebt werden sollte ein europäisches Meldesystem, mit dem die Datenlage verbessert werden könnte. Bei noch nicht einheimisch gewordenen Arten kommt eine Vektorbekämpfung in frühen Einwanderungsstadien in Frage. Die Aufklärung der Bevölkerung ist außerdem ein wichtiges Ziel. Für besonders wichtig halten die Expertinnen und Experten des Deutschen Netzwerks Trainingsprogramme zur Diagnostik, Prophylaxe (u.a. Impfungen) und Therapie von Infektionskrankheiten sowie auch die Entwicklung neuer Diagnostika und Therapeutika.

Berlin, 08.05.2023 – Der neue Direktor des WHO-Programms gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten Dr. Ibrahima Socé Fall besuchte mit seiner Delegation Vetreterinnen und Vertreter aus dem Deutschen Bundestag, dem Bundesministerium für Gesundheit, Bildung und Forschung sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Außerdem diskutierte er mit Akteuren der Pharmaunternehmen über die aktuellen Herausforderungen und es gab einen Austausch mit den Vorständen des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten. Dieser erste Besuch in Deutschland war sehr wichtig, um die Rolle Deutschlands bei allen künftigen NTD-Projekten zu unterstreichen.

+ + + Aktionsplan gefordert

Berlin, 25.Januar 2023 – Anlässlich des Welttags gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten 2023 diskutierten Niels Annen MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Prof. Dr. Helge Braun MdB, Vorsitzender des Haushaltsausschusses, Bundesminister a.D. über Möglichkeiten der Bundesregierung zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten. Moderiert wurde das Gespräch von Prof. Dr. Ilona Kickbusch, Gründerin des Global Health Centre am Graduate Institute in Genf. Es liegen mittlerweile zahlreiche politische Willenserklärungen zur Förderung der Bekämpfung der NTDs vor – Abschluss Communiqué der G7-Staaten anlässlich des Gipfels in Elmau 2022, die Kigali Declaration on NTDs 2022 (gezeichnet von Deutschland als erstem westlichen Geberland), Globale Gesundheitsstrategie der Bundesregierung 2020, Koalitionsvertrag 2021.