Ein Signal für mehr Kooperation: 50 Tage vor dem Kigali-Gipfel gegen Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten

++ Gemeinsame Veranstaltung der Friends of the Global Fund Europe und des DNTDs

Berlin, 04.05.2021 - Im Vorfeld des Kigali-Gipfels Malaria und NTDs sowie anlässlich des Weltmalaria-Tages organisierten die Friends of the Global Fund Europe zusammen mit dem deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten eine gemeinsame Diskussionsveranstaltung.

Heidemarie Wieczorek-Zeul, frühere Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Vizepräsidentin der Friends of the Global Fund Europe begrüßte die Chance, dass der Kigali -Summit im Juni integrierte Lösungsansätze zur Bekämpfung der Infektionskrankheiten diskutiert werden. Es bedürfe finanziellen Engagements und politischen Willens, um diese Krankheiten zu bekämpfen. Aber am Anfang von Allem stehe die Aufmerksamkeit. Deshalb sei eine Veranstaltung wie diese wichtig.

Olivia Ngou, Impact Santé Afrique and network CS4ME (Civil Society for Malaria Elimination), beschrieb die Arbeit der Community Health Services im Kampf gegen Malaria und NTDs. Der Aufgabenbereich würde immer ambitionierter, von der Diagnose bis zur Behandlung. Leider seien die MitarbeiterInnen oftmals nicht t in die staatlichen Strukturen der öffentlichen Gesundheitsdienste integriert.

Für Prof. Dr. Achim Hörauf, Sprecher des DNTDs, Direktor des Instituts für Med. Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn bieten neue Programme der Digitalisierung die Möglichkeit, die NTD- und Malariabekämpfung schneller und effektiver gemeinsam anzugehen. Auch der gerade veröffentlichte 5 Jahresplan von UN Aids (2021-2026) weise auf die Verbindungen von HIV und weiblicher genitale Schistosomiasis (FGS) hin und schlägt, die Behandlung in integrierten Gesundheitsdiensten vor.

Dianne Stewart, Donor Relations Department, GFATM unterstützte die These, dass zukünftig die integrierte, One-Health Ansatz wegweisend sei. Der Global Fund sei auf dem Weg dahin.

Birgit Pickel, Unterabteilungsleiterin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstrich, wie wichtig es sei, den One Health Ansatz auch im Global Fund against HIV/Aids, TB and Malaria zu integrieren und wie sehr dieser mit der Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten verknüpft sei. Zukünftig müssten sektorübergreifende Ansätze beachtet werden, ihr Ministerium setze sich verstärkt in Bereich WASH ein. Aber auch die Zusammenarbeit von Human- und Veterinärmedizin, mit den FinanzministerInnen und den VertreterInnen der Zivilgesellschaft seien  wegweisend.

Dr Claude Oeuvray, Program Lead: Malaria Integrated Health Solution at Merck Group warf einen Blick auf den Einsatz verschiedener Medikamente, die bei der Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten und Malaria eingesetzt werden können. Mit Ivermectin werde ein Insektenstich zum tödlichen Risiko für die Malariamücke. Gleichzeitig wird das Medikament eingesetzt bei der Behandlung der vernachlässigten Tropenkrankheiten wie Flussblindheit und Elephantiasis (lymphatische Filariose).

Dr. Aimable Mbituyumuremyi, Rwanda Biomedical Center, Ministry of Health beschrieb, dass in seinem Land in den nationalen Plänen Bekämpfungsstrategien aufeinander abgestimmt werden. Das führe zu Einsparungen bei finanziellen Mitteln bei der Vektorbekämpfung und beim Einsatz des Personals.

Eine kurze Umfrage zeigte, dass eine kleine Mehrheit der TeilnehmerInnen denkt, dass durch das Momentum Covid eine Chance für eine Verbesserung der Gesundheitssysteme in den Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen sich besteht. Ein Votum, dem sich die SprecherInnen anschlossen.

 

 

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