Stuttgart/Berlin 07.02.2019 – In Baden-Württemberg arbeiten deutschlandweit die meisten akademischen Institutionen im Bereich der vernachlässigten Tropenkrankheiten mit einer sehr guten Expertise - zudem ist das Bundesland Deutschlands Pharma-Standort Nummer eins.
Bei der gemeinsamen Veranstaltung der Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg, des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller e.V., des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten e.V. sowie des BPI Baden-Württemberg stellten Expertinnen und Experten ihre Aktivitäten zur Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten vor.
Prof. Dr. Till Bärnighausen, Leiter des Instituts Global Health der Universität Heidelberg unterstrich, dass partnerschaftliches Arbeiten von Politik, Wissenschaft, Pharmaindustrie und Zivilgesellschaft von zentraler Bedeutung für den Erfolg einer Initiative sei. Dr. Dr. Carsten Köhler, Direktor am Kompetenzzentrum Tropenmedizin Baden-Württemberg, Universität und Universitätsklinikum Tübingen wies drauf hin, dass neben humanitärer Hilfe auch die Technologieentwicklung ein wichtiger Motor der Aktivitäten sei. Eine große Lücke bestehe bei der Erforschung von einfachen Diagnostika vieler NTDs, da die vernachlässigten Tropenkrankheiten insgesamt sehr unterschiedlich seien. Dr. Barbara Jonishkeit, BIOPRO Baden-Württemberg meinte, in Baden-Württemberg sei es von besonderem Interesse auch Familienunternehmer von der Expertise in diesem Themenfeld zu überzeugen, um weitere Märkte zu entwickeln. Als Vertreter der Pharmaindustrie waren zudem auf dem Podium Dr. Franz- Werner Haas, CureVac AG und Dr. Manfred Klevesath, Merck. Als Vertreterin einer NGO hob Dr. Gisela Schneider, Direktorin des DIFÄM (Deutsches Institut für ärztliche Mission) die Zusammenarbeit mit den schon vor Ort bestehenden Netzwerken hervor, wie z.B. glaubensgetragener Organisationen, sie seien für den Erfolg der Behandlung und letztendlich Ausrottung der NTDs besonders wichtig.