Vernachlässigte Tropenkrankheiten und Behinderungen im Konzept universelle Gesundheitsversorgung (UHC)

Workshop beim World Health Summit 2019

Berlin – 28.10.2019. Beim Weltgesundheitsgipfel organisierte das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten einen Workshop. Im Fokus stand die Einbindung der Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten in das Konzept der universellen Gesundheitsversorgung (UHC). „Zahlreiche endemische Länder haben mittlerweile die Notwendigkeit der Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten erkannt und nationale Pläne erarbeitet. Diese gilt es nun unter dem Aspekt der universellen Gesundheitsversorgung (UHC) in Zusammenarbeit mit der Weltorganisation (WHO) in den jeweiligen Ländern umzusetzen“, betonte Mwelecele Ntuli Malecela, Programmdirektorin für vernachlässigte Tropenkrankheiten bei der WHO. Dieser Anspruch, die Einbindung in die nationalen Gesundheitssysteme, wird in der neuen WHO-Roadmap zur Bekämpfung von NTDs, die im kommenden Jahr bei der WHO verabschiedet wird, verstärkt zum Ausdruck kommen, sagte Malecela..

Yao Sodahlon, Direktor beim Mectizan Donation Program, unterstrich das Engagement der Privatwirtschaft im Kampf gegen NTDs. "Es werden große Anstrengungen unternommen, damit die Medikamente bei den kranken Menschen ankommen. Wenn von der „letzten Meile“ gesprochen werde, die es gelte zu nehmen, um die Menschen zu erreichen, treffe das nur bedingt zu. Diese Menschen lebten sogar jenseits dieser letzten Meile", sagte Sodahlon.

Louise Kelly-Hope, Head of Monitoring and Evaluation Operational Research von der Liverpool School of Tropical Medicine erklärte, dass auch durch neue digitale Lösungen bei der Überwachung von vernachlässigten Tropenkrankheiten, die Gesundheitssysteme in endemischen Ländern gestärkt werden können.

Sahayarani Antony, Fachbereichsleiterin Soziales von der DAHW und Kirsty Thompson , Strategic Advisor on Disability Inclusion von CBM Australia beschrieben, wie sich Menschen mit Behinderungen, die durch NTDs hervorgerufen werden, sich mit Aktivisten verbinden können, die gemeinsam für ihre Rechte einstehen. Behinderungen durch NTDs entstünden oft erst im Laufe des Lebens und seien nicht angeboren. Diese werden durch die schlechten Lebensverhältnisse der Menschen, z.B durch mangelnde Gesundheitssysteme, Ernährung, beschränktem Zugang zu sauberem Wasser und fehlende Hygiene verursacht, bzw. verstärkt. Um den betroffenen Menschen helfen zu können, müsste die Bekämpfung der NTDs als Querschnittsthema gesehen werden.

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