Pressemitteilungen des DNTDs

Berlin - 18.5.2017. Das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten hat bei seiner Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Im Deutschen Netzwerk engagieren sich Akteure der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Privatwirtschaft:

Als Vertreter der Nichtregierungsorganisationen:

Johan Willems, NTD-Programmkoordinator Afrika, Christoffel-Blindenmission(CBM);

Timm Schneider, Samhathi Deutschland - Hilfe für Indien e.V.

Als Vertreter der Wirtschaft:

Harald Zimmer, Senior Referent Internationales, Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa).

Als Vertreter der Wissenschaft:

Prof. Dr. Achim Hörauf, Direktor des Instituts für Med. Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn;

Dr. Dr. Carsten Köhler, Direktor des Kompetenzzentrums Tropenmedizin Baden-Württemberg, Instituts für Tropenmedizin (ITM) der Eberhard Karls Universität Tübingen. .

Der Sprecher des deutschen Netzwerks ist Prof. Dr. Achim Hörauf und stellvertretender Sprecher ist Timm Schneider von Samhathi Deutschland - Hilfe für Indien e.V.

Als Ehrenmitglieder sind Prof. Dr. Martin Kollmann, Christoffel Blindenmission (CBM) und Prof. Dr. Jürgen May, Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin Hamburg benannt worden. Sie zählen beide zu den Gründungsmitgliedern des DNTDs, sind frühere Sprecher und Mitglieder im Vorstand.

Prof. Dr. Achim Hörauf ist seit 2003 Direktor des Instituts für med. Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn. Seit mehr als 20 Jahren ist er in der Forschung zu vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs) aktiv, vor allem zu neuen Medikamenten für Lymphatische Filariose und Onchozerkose (Flussblindheit) in internationalen Konsortien, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), aber auch von der Bill und Melinda Gates Foundation (BMGF) und der Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi) unterstützt werden. Er ist Sprecher des Standortes Bonn-Köln des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Seine Studien führten ihn in viele Länder Afrikas und Asiens.

Timm Schneider ist Facharzt für Innere Medizin und hat einen Abschluss in Public Health (M.Sc.) von der Universität Düsseldorf. Seit 2010 setzt er sich für eine Reduktion der durch die vernachlässigten Tropenkrankheiten bedingtenKrankheitslast ein. Im Rahmen diverser Projekte spezialisierte er sich auf Strategien hinsichtlich eines verbesserten Zuganges zu Gesundheitsleistungen. Als Gründungsmitglied des Deutschen Netzwerkes gegen NTDs und Berater des Indischen Netzwerkes, vertritt Timm Schneider die vernachlässigten Tropenkrankheiten innerhalb der Deutschen Zivilgesellschaft sowie der „Global Health Community”. Als stellvertretender Vorsitzender der Indisch-Deutschen Entwicklungsorganisation „Samhathi” setzt er sich vor allem für die Bekämpfung der Lymphatischen Filariose ein.

Berlin/Genf. 19.4.2017 - Beim Weltgesundheitsgipfel gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten bekräftigten Margret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan und Bill Gates die Umsetzung der in der so genannten Agenda 2030 vereinbarten UN-Nachhaltigkeitsziele zu vernachlässigten Tropenkrankheiten.

„Die Vorgaben der Agenda 2030, vernachlässigte Tropenkrankheiten zu bekämpfen, ist eine gewaltige Herausforderung und verlangt einen Paradigmenwechsel hin zu umfassenden und inklusiven NTD-Programmen“, sagte Prof. Dr. KH Martin Kollmann, Mitglied im Vorstand des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) und NTD-Fachberater der Christoffel-Blindenmission (CBM) mit Dienstsitz in Nairobi (Kenia).

Harald Zimmer, stellvertretender Sprecher des DNTDs betonte bei seinem Statement vor den Experten des Gesundheitsgipfels, dass Deutschland die Gesundheitssystemstärkung in den Mittelpunkt seiner gesundheitsbezogenen‎ Entwicklungszusammenarbeit stelle. Es liege aber auf der Hand, dass nicht alle Gesundheitsleistungen sofort gleichzeitig überall zur Verfügung gestellt werden können. „Eine Prioritätensetzung ist notwendig. Die Kosteneffizienz und die Armenorientierung der Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten sind die Gründe dafür, dass deren Unterstützung im Rahmen der Gesundheitssystemstärkung eine hohe Priorität gegeben werden sollte. Die Ausbildung von Gesundheitshelfern im Rahmen von NTD-Programmen hat außerdem selber einen systemstärkenden Effekt."

13.4.2017 Berlin/Genf. Experten von Hilfsorganisationen, Hochschulen und Industrie auf dem Gebiet der vernachlässigten Tropenkrankheiten treffen sich in Genf, um 5 Jahre nach der London Deklaration gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Die Vertreter der Weltgesundheitsorganisation und das Bündnis Uniting to Combat NTDs mit Akteuren aus der Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie Vertretern aus Ländern, in denen vernachlässigte Tropenkrankheiten große Bevölkerungsgruppen betreffen, sind zuversichtlich, die ambitionierten Ziele der WHO-Roadmap zur Bekämpfung  der NTDs zu erreichen.

Vor fünf Jahren hatten sich Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Regierungen, Wissenschaft, Industrie und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der so genannten London Declaration zur Bekämpfung und Ausrottung der zehn häufigsten vernachlässigten und armutsassoziierten Tropenkrankheiten verpflichtet. Damit legten die Akteure das Fundament für das größte Gesundheitsprogramm der Welt. Dadurch konnten große Fortschritte bei der Bekämpfung von NTDs erzielt werden.

  • Im Jahr 2016 konnten eine Milliarde Menschen behandelt werden.
  • Die Zahl der NTD-gefährdeten Menschen wurde um eine halbe Milliarde reduziert.
  • In einigen Ländern konnten einzelne Krankheiten eliminiert werden, wie etwa die Flussblindheit (Onchozerkose), die unbehandelt zur Erblindung führt. In Kolumbien, Ecuador, Mexiko und Guatemala konnte die Elminierung der Krankheit verifiziert werden.

Dennoch sind weitere vereinte Anstrengungen notwendig, weshalb das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) an die deutsche Bundesregierung appelliert, bereits existierende Programme zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten zu unterstützen.

Weitere Informationen zum Gesundheitsgipfel