Würzburger Gründungsmitglieder des Deutschen Netzwerks bauen Deutsches Zentrum für die sektorübergreifende Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten auf

+ + DNTDs begrüßt diesen neuen Ansatz

Berlin/Würzburg 22.05.2019 - Bislang haben unterschiedliche Disziplinen in der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft selten strukturiert und langfristig zusammengearbeitet. Das soll sich durch die Gründung des Deutschen Zentrums für die sektorübergreifende Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten (DZVT) ändern, an dem zahlreiche Mitglieder des DNTDs beteiligt sind. Das Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die DAHW und das Missionsärztliche Institut Würzburg unter vielen anderen hatten 2014 das Deutsche Netzwerk gegründet. Unterschiedliche Fakultäten der Würzburger Hochschulen wie Volkswirtschaft, Ingenieurswesen, Politikwissenschaft, Soziologie, Ökologie, Klimaforschung und Biomedizin können zukünftig bei der Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten auf die Praxiserfahrung umsetzender Hilfsorganisationen zugreifen.

„Wir begrüßen den sektorübergreifenden Ansatz. Der Austausch der unterschiedlichen Fachrichtungen an den Hochschulen untereinander, gekoppelt mit den praktischen Erfahrungen der umsetzenden Hilfsorganisationen bilden einen Mehrwert und können zu neuen Betrachtungen, Erkenntnissen und Lösungen führen“, sagt Prof. Dr. Achim Hörauf, Sprecher des Deutschen Netzwerks und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn.

Johan Willems, NTD-Programmkoordinator Afrika Christoffel-Blindenmission (CBM), Mitglied im Vorstand des DNTDs als Vertreter der Zivilgesellschaft wies darauf hin, dass diese neue Initiative die Möglichkeit biete, auch Stimmen aus afrikanischen und aus asiatischen Partnerländern einzubeziehen. Die meisten Länder in Subsahara Afrika haben einen nationalen Masterplan zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten verabschiedet.  Die neue Initiative aus Würzburg wird hilfreich sein, um die Zusammenarbeit mit nationalen und internationale NGOs auch auf dieser Ebene weiter zu stärken.

Harald Zimmer, Verband forschender Arzneimittelhersteller - vfa, Mitglied im Vorstand des DNTDs für die Privatwirtschaft, wies darauf hin, dass es heute nicht mehr nur um die Bekämpfung einzelner Krankheiten gehe, sondern um integrierte Prozesse, die sehr viel Fachwissen benötigen, wie zum Beispiel die Medikamenten-Lieferketten für die „letzte Meile“ oder die Anwendungsforschung. Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten werde heute mit vielen verschiedenen Maßnahmen verknüpft, mit Wasser und Hygieneversorgungsprogrammen, Hungerbekämpfung, oder Gesundheitsprogrammen für Mensch und Tier. Dafür sei die Gründung des Zentrums in Würzburg ein wichtiger Ansatz.

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