Memento-Preisträger 2019: Prof. Dr. Jürgen May, DNTDs-Ehrenmitglied

++ Drei Mementopreisträger im Vorstand des deutschen Netzwerks

Berlin - 20. Februar 2019. Der Memento Preis wird in diesem Jahr an Prof. Dr. Jürgen May vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) verliehen. Mit dem mit 5000 Euro dotierten Preis wird Mays Forschung zu schwer verlaufenden Infektionserkrankungen bei Kindern in Subsahara-Afrika gewürdigt. Viele Infektionserkrankungen in Gegenden Subsahara-Afrikas werden von Erregern verursacht, die aber aufgrund mangelnder Diagnostik nicht erkannt und damit nicht behandelt werden, obwohl Medikamente dafür vorhanden wären. Die Arbeitsgruppe um May in Hamburg und Kumasi (Ghana) konnte in verschiedenen Krankenhäusern in der Ashanti-Region die Ursachen für die Infektionserkrankungen identifizieren. „Oft haben schwer verlaufende Infektionserkrankungen mehrere Auslöser. Die Menschen leiden dann an verschiedenen Krankheiten. Diese Koinfektionen, die von Parasiten, Bakterien oder Viren ausgelöst werden und oft zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten gehören, verschlimmern den Verlauf der Krankheit.“, erklärt May.

„Wir gratulieren Prof. Dr. Jürgen May zur Auszeichnung mit dem Memento Preis 2019“, sagt Prof. Dr. Achim Hörauf, Vorstandssprecher des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs).“ Professor May trägt mit seiner Arbeit und seinem großen Engagement einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten bei. “ Mit Prof. Dr. Jürgen May ist bereits der dritte Wissenschaftsvorstand im DNTDs mit dem Memento Preis ausgezeichnet worden. 2017 ging der Preis an Dr. Dr. Carsten Köhler, Direktor des Kompetenzzentrums Tropenmedizin der Universität Tübingen für den Nachweis der Wirksamkeit einer vereinfachten Artemisinin-Therapie bei an schwerer Malaria erkrankten Kindern und 2015 an Prof. Dr. Achim Hörauf vom Universitätsklinikum Bonn für die Entwicklung einer Therapie gegen parasitische Fadenwürmer (lymphatische Filariose).

Das DNTDs setzt sich dafür ein, dass Deutschland sich vermehrt im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten engagiert. „Die Förderung der Forschung, insbesondere der angewandten Forschung, ist dabei unerlässlich. Die vom DNTDs initiierte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte Studie „Expertise zum Beitrag deutscher Institutionen bei der Forschung zu vernachlässigten Tropenkrankheiten“, entstanden unter der Federführung von Prof. Dr. Jürgen May, hat gezeigt, dass noch große Lücken bestehen und noch viel Potential in der deutschen Forschungslandschaft ausgeschöpft werden kann“, sagt Dr. Dr. Carsten Köhler. „Will Deutschland tatsächlich eines der führenden Länder sein und die globale Gesundheit fördern, müssen NTDs unbedingt mitgedacht werden. Denn diese Krankheiten sind der Lackmustest, ob der Zugang zu Gesundheitssystemen tatsächlich gegeben ist“, so Köhler weiter.  

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