Vereinsgründung am 27. August 2014

Vereinsgründung des DNTDs

Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft an einem Tisch ++ Deutsches Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) gegründet 

Berlin, 27.8.2014 - Akteure der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Wirtschaft aus ganz Deutschland haben in Berlin eine Allianz gegründet, um gemeinsam gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) zu kämpfen: das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten e.V. (DNTDs). „Die Mitglieder eint das Anliegen, Krankheiten wie etwa Bilharziose und afrikanische Schlafkrankheit, die vor allem in tropischen Ländern auftreten und meist armutsbedingt sind, zu eliminieren. Wie wichtig verstärkte Anstrengungen bei der Bekämpfung armutsbedingter Krankheiten sind, zeigt aktuell auch die Ebola-Epidemie in Westafrika. Viele von uns engagieren sich schon lange auf diesem Gebiet. Der Schulterschluss von Nicht-Regierungsorganisationen, Wissenschaft und Wirtschaft wird diese Initiativen aber noch effizienter machen.“ Das erklärt Prof. Dr. Jürgen May der zum Sprecher des Netzwerks gewählt wurde.

Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Es ist aber möglich, die Krankheiten durch geeignete Behandlungsprogramme zu geringen Kosten zu heilen oder sie von vorn herein vor Ansteckung zu schützen. Durch gemeinsame und konsequente Anstrengungen von Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Privatwirtschaft gibt es solche Programme bereits. Das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) will sich dafür einsetzen, dass diese Programme ausgeweitet werden, um vielen tropischen Armutskrankheiten in absehbarer Zeit ein Ende setzen. Der Verein schließt sich dafür auch der Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an, wonach mindestens zehn der insgesamt 17 neglected tropical diseases bis zum Ende dieses Jahrzehnts unter Kontrolle gebracht werden sollen. Dazu möchte DNTDs auch die Öffentlichkeit verstärkt über das Thema informieren, zu sensibilisieren und größere Aufmerksamkeit für die vernachlässigten Tropenkrankheiten zu wecken. Zudem versteht sich DNTDs als Forum für ihre Mitglieder, um für konkrete Vorhaben Partner aus Deutschland zu finden.

Im deutschen Netzwerk engagieren sich Akteure der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Privatwirtschaft. Als Vertreter der Nicht Regierungsorganisationen wurden Prof. Dr. Martin Kollmann, CBM International und Aziz Lamere, Narud e.V., als Vertreter der Wirtschaft Harald Zimmer vfa und als Vertreter der Wissenschaft Prof. Dr. Jürgen May, Bernhard Nocht Institut Hamburg und Dr. Dr. Carsten Köhler, Kompetenzzentrum Tropenmedizin, Universität Tübingen gewählt.

Was sind vernachlässigte tropische Armutskrankheiten?

17 Krankheiten werden von der WHO zu den neglected tropical diseases (NTDs) gezählt. Sie werden im Wesentlichen durch Parasiten ausgelöst, die durch Überträger („Vektoren“) verbreitet werden. In der „London Declaration“ von 2012 haben sich u.a. die Bill und Melinda Gates Foundation und 13 Pharmaunternehmen – darunter auch zwei deutsche – verpflichtet, sich im Kampf gegen die vernachlässigten tropischen Armutskrankheiten zu engagieren, um mindestens die folgenden zehn Krankheiten bis zum Jahr 2020 zu eliminieren oder einzudämmen:

Bilharziose (Schistosomiasis), Lymphatische Filariose (Elefantiasis), Kala-Azar (Viszerale Leishmaniose), Befall mit Hakenwürmern und anderen Boden-übertragenen Würmern, Afrikanische Schlafkrankheit (Trypanosomiase), Chagas-Krankheit, Flussblindheit (Onchozerkose), Trachom, Lepra, Befall mit Guinea-Wurm (Dracunculose)

Organisationen und Gründungsmitglieder des DNTDs:

Wissenschaft: Prof. Dr. Markus Engstler (Universität Würzburg, Fakultät Biologie); Prof. Dr. Achim Hörauf (Universitätsklinikum Bonn); Dr. Dr. Carsten Köhler (Kompetenzzentrum Tropenmedizin der Universität Tübingen); Dr. Jürgen May (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin); Dr. Timm Schneider (Universität Düsseldorf).

Privatwirtschaft: Beatrice Moreno (ID GmbH); Frank Gotthardt (Merck); Roger Welz (WertSecur Stiftungsberatung und Management GmbH); Harald Zimmer (Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa).

Nicht Regierungsorganisationen: Burkard Kömm (DAHW e.V); Prof. Dr. Martin Kollmann (Christoffel Blindenmission); Aziz Lamere (Narud e.V).

Privatperson: Dr. Matthias Vennemann (Privatperson)

Pressemitteilung als PDF zum Download

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