+ + Gesundheit und Klima für einen Tag im Fokus
Berlin/Dubai, 1.12.2023 – Zum ersten Mal wird auf einer UN-Klimakonferenz explizit der Nexus zwischen Klimawandel und Gesundheit thematisiert. Am 3. Dezember 2023 findet auf der COP 28 ein Gesundheitstag statt. „Wir erwarten uns von diesem Tag eine große Signalwirkung, weil endlich auch die Veränderungen des Klimawandels und ihre negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, der Tiere und der Umwelt ein Forum erhalten. Wir erhoffen uns auch mehr Aufmerksamkeit für die vernachlässigten Tropenkrankheiten, die unmittelbar mit dem Klimawandel verknüpft sind und insbesondere jene betreffen, die besonders schutzlos den klimatischen Veränderungen ausgeliefert sind“, sagt Prof. Dr. Achim Hörauf, Sprecher des DNTDs, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn.
Der Gesundheitstag, der parallel zum Programm des COP 28 stattfindet, wird um eine weitere Konferenz, nämlich das „Reaching the Last Mile Forum 2023“ ergänzt. „Wir müssen unsere Strategien anpassen, um die Errungenschaften der globalen Gesundheit in einer sich rasch entwickelnden Klimalandschaft zu sichern. Dazu gehören die Überarbeitung von Überwachungssystemen und Interventionsstrategien, ganzheitliche Forschung, um die komplexen Auswirkungen des Klimawandels auf die Krankheitsübertragung zu verstehen und auch die Einbeziehung der Klimaresilienz“, fordert Dr. Ibrahima Socé Fall, Direktor der Abteilung Vernachlässigte Tropenkrankheiten bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Auch Deutschland, das bereits 2022 mit der Unterzeichnung der Kigali Declaration gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten sich zum gemeinsamen Vorgehen im Einsatz gegen tropische Krankheiten verpflichtet hat, wird auf dem Reaching the Last Mile Forum 2023 seine Aktivitäten darstellen. Die Bundesregierung unterstützt Produktentwicklungspartnerschaften mit dem Ziel, den Zugang zu neuen, wirksamen und sicheren Gesundheitsprodukten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten zu gewährleisten. In einer ersten Phase unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die "Drugs for Neglected Diseases Initiative" (DNDi) zur Verbesserung des Zugangs zu neuen Medikamenten gegen viszerale Leishmaniose, Chagas-Krankheit, Schlafkrankheit und Flussblindheit in Ostafrika, Indien und Südamerika. Dies wird die langfristige Finanzierung von Forschung und Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ergänzen, die die deutsche Regierung u.a. für DNDi, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), die Subsahara-Forschungsnetzwerke (RHISSA) bereitstellt.
Weitere Informationen:
https://unitingntds.cdn.ngo/media/documents/who-climate_change_communique.pdf