Deutsches Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten und die Vorbereitungen zum G20-Gipfel am 7./8. Juli 2017 in Hamburg

Berlin 01.12.2016 – Deutschland hat heute für ein Jahr den Vorsitz der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) übernommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vergangene Woche in ihrem Podcast zum G20-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft angekündigt, einige der Themen fortzusetzen, die schon beim G7-Gipfel - zwar unter anderen Bedingungen - bereits gemacht worden waren. Das Thema „Bekämpfung von Pandemien, Lehren aus Ebola“ steht auf der Agenda.

++ DNTDS sieht den Vorbereitungenzum G20-Gipfel gespannt entgegen

++ Gesundheit einer der Schwerpunkte

++ Merkel und Weltbankpräsident bereiten den G20-Gipfel vor

Berlin 01.12.2016 – Deutschland hat heute für ein Jahr den Vorsitz der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) übernommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vergangene Woche in ihrem Podcast zum G20-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft angekündigt, einige der Themen fortzusetzen, die schon beim G7-Gipfel - zwar unter anderen Bedingungen - bereits gemacht worden waren. Das Thema „Bekämpfung von Pandemien, Lehren aus Ebola“ steht auf der Agenda. Solche epidemischen Ausbrüche entstehen auf dem Boden schwacher Gesundheitssysteme, NTD-Programme stärken solche. Zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank soll der Notfall bei einer solchen Katastrophe geprobt werden. Es soll erstmals im G20-Kontext auch ein Gesundheitsminister-Treffen geben, das dies vorbereitet. Im Vorfeld hatte Merkel den Weltbank-Präsidenten Jim Yong Kim in Berlin empfangen und neben aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen auch die Schwerpunkte der deutschen G20-Präsidentschaft diskutiert.

„Die Bundeskanzlerin sowie die anderen G7-Staats- und Regierungschefs haben bei ihren Treffen in Elmau und Ise-Shima zugesagt, den Kampf gegen die vernachlässigten Tropenkrankheiten zu unterstützen. Nach den Versprechungen sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, konkrete weitere Schritte umzusetzen“, sagt Jürgen May, Sprecher des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten und Leiter der Arbeitsgruppe Infektionsepidemiologie beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). Zehn dieser Krankheiten sollen bis zum Jahr 2020 eliminiert oder eingedämmt werden. Die 2030 Agenda der UN hebt in den nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) die Bedeutung der Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten mit einem eigenen Entwicklungsziel (3.3) bewusst hervor. Dabei zielt der NTD-Indikator darauf ab, die Zahl der Menschen, die Interventionen gegen NTDs benötigen, bis zum Jahr 2030 um 90 Prozent zu verringern.

„Wenn es der Bundesregierung wirklich ernst damit ist, bis 2030 die vernachlässigten Tropenkrankheiten auch mit deutschen Initiativen zu beseitigen, dann muss ein Fahrplan entwickelt werden und die Weltbank wäre dafür ein wichtiger Partner“, sagt May. Denn die Weltbank setzt sich mit ihrer Agenda zu Investitionen zur Verbesserung der Gesundheitssituation in Entwicklungsländern auch für NTD-Bekämpfungsprogramme ein. Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich die Bank mit ihren Programmen gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten. So etablierte 1974 der damalige Weltbankpräsident Robert McNamara eine Partnerschaft zur Kontrolle der Flussblindheit in Afrika. Das war eines der ersten Gesundheitsprojekte der Finanzinstitution. Die Programme waren und sind erfolgreich und wurden schrittweise immer wieder ausgeweitet, zuletzt in der London Deklaration im Jahr 2012. Es geht für die Weltbank besonders darum, Gesundheitssysteme für vernachlässigte Tropenkrankheiten zu verbessern, die Übertragungswege der Krankheiten zu unterbrechen, die landwirtschaftliche Produktion zu unterstützen und Infrastruktur in ländlichen Gebieten auszubauen.

Die vier Gründe - warum die Weltbank die NTD-Agenda unterstützt:

1. Die Medikamente zur NTD-Bekämpfung werden gespendet aufgrund von Verpflichtungen, die in der London Deklaration zu NTDs eingegangen worden sind. Die Behandlung dieser Krankheiten bietet ein außergewöhnlich gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis, insbesondere wo eine Eliminierung der Krankheit in Sicht ist.

2. Die Behandlung von NTDs stärkt Gesundheitssysteme durch die Ausbildung und Anwendung von (a) kostengünstigen Liefersystemen zur Massenbehandlung von Patienten und (b) integriertem Management für klinische Fälle, um die NTDs mit diagnostischen Mitteln als Einzelfall zu behandeln. Die NTD-Bekämpfung kann dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Pandemie-Prävention leisten.

3. NTD-Aktivitäten sind eine hervorragende Gelegenheit, sektorübergreifend zugleich den Bildungsbereich und die Landwirtschaft zu fördern.

4. NTDs betreffen die ärmsten Menschen, diejenigen, die „am Ende der Straße“, in extremer Armut leben. Für den Präsidenten der Weltbank Jim Yong Kim handelt es sich nicht um vernachlässigte Tropenkrankheiten, sondern Krankheiten vernachlässigter Menschen, wie er schon 2012 bei der Verabschiedung der London Deklaration erklärte.

Kontakt über das Koordinationsbüro: Telefon  030 236 246 03

Weitere Informationen auf unserer Website: www.dntds.de

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