Kamingespräch zum Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten 2024
Berlin, 01.02.2024 - Zum Kamingespräch 2024 waren im Deutschen Bundestag der ruandische Botschafter S.E. Igor Cesar und Dr. Karamba Diaby, Abgeordneter im Deutschen Bundestag und Mitglied im Parlamentarischen Beirat gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten eingeladen. Das Gespräch fand vor rund 60 Gästen, darunter weitere Abgeordnete, Vertreterinnen und Vertreter aus Ministerien und Expertinnen und Experten aus dem Bereich globale Gesundheit statt.
Der ruandische Botschafter wies daraufhin, dass die Menschen sich nach dem Genozid 1994 in seinem Land rückbesonnen und sich dafür eingesetzt hätten, dass der Mensch, die Bürgerin und der Bürger im Mittelpunkt der Interessen, der Politik stehen. Dazu gehörte, dass der Mensch ein Anrecht auf Gesundheit hat. So wurde ein Krankenversicherungssystem eingeführt, wovon mittlerweile 97 Prozent aller Ruanderinnen und Ruander profitieren.
Dr. Karamba Diaby unterstrich, dass im ruandischen Parlament der Frauenanteil bei 60 Prozent liege. Das sei wichtig, weil Frauen den Hauptanteil an der Entwicklung im Land haben und wesentlich zum Fortschritt beitragen. Das ostafrikanische Land sei in diesem Punkt ein Vorbild für alle Staaten der Welt.
Weitere Themenfelder zu denen diskutiert wurde, waren Gewinnung und Abwanderung von Fachkräften in der Wissenschaft, Chancen der Digitalisierung und Telemedizin, die das Überspringen von Entwicklungsschritten auf dem afrikanischen Kontinent ermöglichen und zur weiteren Modernisierung beitragen könnten.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Michael Herbst, Leiter politische Arbeit, Christoffel-Blindenmission Deutschland, Vorsitzender, Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). Antonia Braus, Mitglied im Vorstand des DNTDs, Referentin One Health und wissenschaftliche Begleitung, Tierärzte ohne Grenzen (ToGeV) begrüßte die Gäste und Dr. Georg Kippels MdB, Sprecher des Parlamentarischen Beirates gegen NTDs ergänzte den Abend mit seinen Abschlussworten zu diesem Kaminabend.