ESPEN wählt Dr. Johannes Waltz zum Co-Vorsitzenden des Steering Committees

Brazzaville, 24.11.2025 – Das 10. ESPEN Steering Committee Meeting markiert einen wichtigen Meilenstein: Zehn Jahre Partnerschaft, Fortschritt und gemeinsames Engagement seit der Gründung des Expanded Special Project for the Elimination of Neglected Tropical Diseases (ESPEN) im Jahr 2016. ESPEN wurde gemeinsam vom WHO-Regionalbüro für Afrika (AFRO), den Mitgliedstaaten und Partnern ins Leben gerufen, um vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) in Afrika zu bekämpfen – das sind Krankheiten wie Lymphatische Filariose, Onchozerkose, Bilharziose, bodenübertragene Wurminfektionen oder Trachom, die vor allem in benachteiligten ländlichen Regionen auftreten, oft zu Behinderungen führen und verheerende Folgen für die Gesundheit und die Lebensbedingungen der Betroffenen haben. ESPEN ist keine reine WHO-Initiative, sondern eine Plattform, die Länder, Gemeinden, Geber, Pharmaindustrie, NGOs, Forschende und die WHO vereint – mit dem Ziel, die Ausbreitung dieser Krankheiten zu stoppen.

 

Wir freuen uns, dass Dr. Johannes Waltz, Merck Schistosomiasis Franchise Head Germany, Director of Strategy and Finance der Global Schisto Alliance und Mitglied des DNTDs, zum Co-Vorsitzenden des ESPEN Steering Committees gewählt wurde. Gemeinsam mit Dr. Ndeye Mbacke Kane aus Senegal, die die Mitgliedstaaten vertritt, wird er die Partner der Pharmaindustrie und Geber repräsentieren und das ESPEN-Sekretariat bei Koordination und Partnerdialog unterstützen.

 

Deutschland hat ESPEN bis 2024 unterstützt: Im Rahmen des GIZ-Globalprogramms „Pandemieprävention und -bekämpfung, One Health“ wurde im Auftrag des BMZ 2021 eine Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet, um den One-Health-Ansatz- die Integration von Human-Gesundheit, Gesundheit der Tiere und Umweltaspekte - in die Arbeit von ESPEN zu integrieren.

 

ESPEN konzentriert sich auf die fünf häufigsten NTDs in Afrika (Lymphatische Filariose (u.a. mit der Krankheit Elephantiasis), Flussblindheit (Onchozerkose), Trachom, Bilharziose (Schistosomiasis) und der Befall mit über den Erdboden übertragenen, sog. Geohelminthen), die zusammen rund 90 % der Krankheitslast ausmachen. 2024 ermöglichte ESPEN die Behandlung von 52,6 Millionen Menschen, koordinierte die Ausgabe von 1,2 Milliarden Tabletten, schulte über 580 Programmverantwortliche und wertete Tausende Proben aus. Trotz dieser Erfolge sind die WHO-Ziele für 2030 noch nicht erreicht – verschärft durch rückläufige Fördermittel. Die neue Strategie setzt auf Eigeninitiative der endemischen Länder, datenbasierte Maßnahmen, stärkt nationale Gesundheitssysteme, fördert gerechte Medikamentenversorgung und digitale Innovationen. Das Ziel bleibt ein Afrika frei von NTDs und die Eliminierung der durch präventive Medikamente behandelbaren Krankheiten bis 2030.

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