Internationales Netzwerktreffen von Expertinnen und Experten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten

Allianzen und Strategien

Berlin, 21.2.2018 – Mehr als 60 Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen und Netzwerke zur Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten sowie Abgeordnete des Deutschen Bundestags und des britischen Parlaments diskutierten bei einem Parlamentarischen Frühstück den aktuellen Status, Herausforderungen und Zukunftsaufgabenbei der Beseitigung von vernachlässigten Tropenkrankheiten. Die Schirmherrschaft hatte Dr. Georg Kippels, MdB.

Der nigerianische Gesundheitsexperte Dr. Joseph Chukwu von der Deutschen Lepra und Tuberkulosehilfe (DAHW) beschrieb die großen Herausforderungen in Nigeria. Er wies darauf hin, dass zahlreiche Pharmaunternehmen Medikamente kostenlos zur Bekämpfung der NTDs zur Verfügung stellten, jedoch viel mehr getan werden müsse, um diese zu verteilen. Medikamente fielen nicht unter Dienstleistungen.

Jeremy Lefroy, MP aus Großbritannien beschrieb die Initiativen der britischen Abgeordneten, die sich parteienübergreifend organisiert haben, um den Kampf gegen die vernachlässigten Tropenkrankheiten politisch besser unterstützen zu können. Er lud die deutschen Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu einem Austausch nach England ein.

Beim anschließenden Netzwerktreffen stellte Prof.Dr.Ilona Kickbusch, Chairperson des neuen internationalen Beratergremiums zu Globaler Gesundheit im Bundesministerium für Gesundheit, Autorin der DNTDs-Studie „Die Integrierte Umsetzung der Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten – Potential Deutschlands“ den anwesenden Expertinnen und Experten unter Bezugnahme“ die Ergebnisse vor. Sie ermutigte alle Anwesenden, das derzeitige Momentum zu nutzen. Die Bundesregierung sei sich bewusst, dass Gesundheit global eine größere Rolle spiele. Letztendlich könnte auch Deutschland an den NTDs nicht vorbei, wenn die nachhaltigen Entwicklungsziele umgesetzt werden sollen.

In dem sich anschließenden Arbeitstreffen unter Leitung von Uniting to Combat NTDs wurden die nationalen und internationalen Möglichkeiten diskutiert, mehr Aufmerksamkeit für NTDs zu schaffen.  Alle waren sich einig, dass dazu u.a.nötig sind:

  1. ein besserer Zugang zu und Austausch von Informationen rund um NTDs zwischen den Netzwerken
  2. Eine gemeinsame Formulierung der Ziele und Botschaften sowie die verstärkte Koordination von Advocacy-Aktivitäten auf internationaler, aber auch nationaler Ebene.
  3. Die Aufklärung und Aktivierung der Regierungen in den endemischen Ländern, damit diese bei Verhandlungen mit Gebern, auch Programme zu NTDs auf die Agenda setzen.
  4. Die Zusammenarbeit mit der Weltbank, die seit Kurzem ein NTD-Programm aufgesetzt hat.

Auf Initiative des Netzwerks trafen sich am 20. bis 22. Februar in Berlin zahlreiche Vertreter weiterer nationaler Netzwerke zur NTD-Bekämpfung, etwa aus UK, USA, Schweiz, Kanada, Frankreich und Japan.

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